Immer wieder Sonntags #6

In der vergangenen Woche hat sich unser Pressewart Lukas Lamnek mal wieder bei einem unserer Spieler umgehört. Vereinsrekordhalter und Urgestein Markus Tiedemann hat sich den Fragen gestellt.

L.: Hey Markus! Danke, dass du dir heute Zeit für mich genommen hast! Wie geht es dir in diesen besonderen Zeiten und vermisst du die Kegelbahn sehr?
M.: Mir geht es gut soweit, danke! Da gibt es nur eine Antwort: JA!
L.: Seit wann bist du denn Teil der Kegelfreunde und wie bist du an den Kegelsport gekommen?
M.: Angefangen hab ich mit 10 Jahren, vermutlich da meine beiden Brüder schon am Start waren. Zusätzlich war mein Onkel damaliger Jugendtrainer und er hat mir die ersten Schritte beigebracht. Später war dann mein Bruder Matthias Jugendtrainer und auch er konnte mir noch einiges mit auf den Weg gegeben.
L.: Vor zirka 10 Jahren hast du eine wahre Horrorsaison mit regelrechten Fehlwurfeskapaden erlebt, heute bist du einer der Top-Spieler des Vereins sowie Vereinsrekordhalter – was ist dein Erfolgsrezept?
M.: Wie das vor 10 Jahren überhaupt zustande kam, ist mir heute noch ein Rätsel. Ich denke das war zu großen Anteilen eine Kopfsache. Einige Zeit später hat mir unser Kapitän Michael Schäfer im Training einige Tipps gegeben, die funktioniert haben und so kam ich nach und nach wieder aus diesem Loch raus und das konnte ich bis heute immer weiter konservieren und die nötige Konstanz reinbringen. Der Kopf spielt einfach eine große Rolle.
L.: Was war bislang dein keglerisches Highlight? Egal, ob persönlich oder mit dem Team. Und was ist dein nächstes Ziel?
M.: Persönlich die 1062 in der Saison 2019/2020, die Vereinsrekord bedeuteten. Aber auch die 301er Schlussbahn bei meinem ersten 1000er (2007, 1015 Kegel gegen SKC Rockenhausen). Mit dem Team ist jede Meisterschaft ein Highlight, sowie der Nichtabstieg bei der Relegation 2019 in Lampertheim. Ein besonderer Meistertitel war aber 2004 als wir am letzten Spieltag verloren. Da konnte ich damals selbst nicht spielen und auf dem Weg zum 30. Geburtstag von Matze - wo die gesamte Mannschaft war - erfuhr ich, dass unser direkter Konkurrent RW Ixheim auch verloren hatte und wir es eben doch schafften erstmals in die Landesliga 2 aufzusteigen.
Was meine Zielsetzung betrifft, möchte ich eigentlich mal erste Liga spielen und ich wäre gerne mal wieder Vereinsmeister, damit ich wieder ein Jahr lang fragen kann, wer eigentlich der beste Spieler von Sembach ist.
 
L.: Darüber hab‘ ich mit dir tatsächlich noch nie gesprochen, aber gibt es ein Vorbild für dich? Ein Spieler zu dem du in jungen Jahren aufgeschaut hast oder auch heute aufschaust?
M.: Nicht direkt ein Vorbild, aber als ich in meinen Jugendjahren die Spiele unserer damaligen ersten Mannschaft verfolgt hab, hat mich unsere Vereinsikone Harald Petry stets begeistert. Er war schon ein klasse Spieler zur damaligen Zeit. Bei unserem alljährlichen Freizeitturnier, der Dorfmeisterschaft, hab ich ihn auf unserer alten 2er-Anlage auch mal besiegt, das war besonders.
L.: Aktuell ist ja einiges an Bewegung in der Kegelwelt, auch wenn die Kugeln ruhen. Auch wir hatten zuletzt eine spannende Diskussionsrunde als Online-Spielersitzung geführt. Wie denkst du sieht der Kegelsport in naher Zukunft aus?
M.: Generell glaube ich, wenn die Entwicklungen so weiter Fahrt aufnehmen, haben wir mindestens mittelfristig wieder einen gemeinsamen Verband. Aber in meinen Augen hätten sich beide Seiten schon viel früher einigen und eine gemeinsame Lösung finden müssen.
L.: Wie ich bist auch du dem Verein sehr verbunden und hast dich hier eigentlich schon verewigt. Einige Mythen besagen jedoch, dass du früher davon geträumt hast einmal für den KV Mutterstadt zu spielen. Gab es wirklich mal Wechselabsichten?
 
M.: Früher hatten wir einen richtig guten Draht zum KVM, eigentlich sogar eine Freundschaft mit gemeinsamen Grillfesten. Zu dieser Zeit waren die Mutterstädter stets in der Bundesliga vertreten und das keglerische Nonplusultra in Rheinland-Pfalz. Die Mannschaft hat mir schon imponiert und natürlich wär man gerne mal Teil eines solchen Spitzenteams. Es gab jedoch weder ein Angebot noch eine Wechselabsicht und war schon eher als Spaß gemeint.
 
L.: Auch ehrenamtlich bist du starker Teil unserer Gesellschaft, welche Positionen begleitest du beziehungsweise hast du in der Vergangenheit schon ausgeübt?
M.: Aktuell bin ich noch als Kassenwart und als Thekenwart tätig, sprich ich schaue, dass unsere Gäste und wir immer ausreichend versorgt sind. Außerdem war ich mal eine Saison in der Verantwortung des Sportwartes gestanden.
 
L.: Zum Abschluss noch eine kleine Runde „This or That“:
- Volle oder Abräumen?
M.: Abräumen! 170 in die Vollen bringen dir bei 60 Räumer nichts und Neuner machen im Räumen mehr Spaß, gerade in entscheidenden Phasen.
- Heim- oder Auswärtsspiel?
M.: Hmmm, Heimspiel!
- Holz- oder Kunststoffkegel?
M.: Mittlerweile dann doch Holzkegel. Der Schlag ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit macht er echt Spaß.
- Platten- oder Kunststoffbahn?
M.: Beides.
- Weizen oder Pils?
M.: Wer hat was von „oder“ gesagt?
L.: Danke für deine Zeit, mach’s gut und bis demnächst!
M.: Ich bedanke mich auch und bleibt alle gesund! Ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen auf den jeweiligen Kegelbahnen.
   
© Kegelfreunde Sembach e.V.